Dorfkirche Marzahn, Berlin

Religious Organization

Dorfkirche Marzahn
Evangelische Kirchengemeinde Berlin Marzahn Geschichte: Auf dem Dorfanger von Alt – Marzahn standen sich im 19. Jahr-hundert für einige Jahre zwei Kirchen gegenüber: Die heute vorhandene neogotische Backsteinkirche von 1871 und etwa 50-60 Meter westlich von ihr stand die alte Dorfkirche aus Feldstein inmitten eines mit einer Feldsteinmauer umgebenen Friedhofs. Noch vor der ersten urkundliche Erwähnung Marzahns (ca. 1250) fällt vermutlich die Erbauung der mittelalterlichen Feldsteinkirche. Einer der ersten erhaltenen Berichte von 1728 beschreibt die Dorfkirche als reparaturbedürftig. Zu einer gründlichen Sanierung ist es jedoch nie gekommen, so dass durch den preußische König ein Neubau beschlossen wurde. 1869 begannen die Bauarbeiten der Backsteinkirche nach Plänen von Friedrich August Stüler aus dem Jahre 1857. Auch mit aktiver Hilfe der Marzahner Anwohner wurde sie erbaut und 1871 eingeweiht. Das Bauwerk: Von 1869 – 1871 wurde die Kirche im neogotischen Stil errichtet. Als Baumaterial wurden überwiegend gelbe Herzfelder Hartbrandsteine verwendet. Die Kirche steht auf einem Kalksteinfundament. Sie ist ein einschiffiger Bau mit Kreuzrippengewölbe. Den knapp 25m hohen Westturm zieren treppenartige Staffelgiebel. Der Kirchraum ist an drei Seiten mit hölzernen Emporen ausgestattet. In ihrer inneren und äußeren Gestalt ist die Kirche bis heute weitgehend unverändert erhalten. Die Fenster: Die fünf farbigen, im neo- expressionistischen Stil gehaltenen Glasfenster im Kirchenschiff gestaltete die Künstlerin Eva-Maria Lokies 1948. Sie zeigen die Evangelisten Matthäus (mit seiner Symbolfigur, dem Engel), Johannes (mit seiner Symbolfigur, dem Adler), Markus (mit seiner Symbolfigur , dem Löwen) und Lukas (mit seiner Symbolfigur, dem Stier). Das Altarfenster zeigt ein Bild des gekreuzigten Christus. Dieses und die übrigen großen und kleinen Fenster im Kirchenschiff wurden 1948-1950 durch die Mahlsdorfer Glasmalerin Katharina Peschel neu hergestellt. Das Bild hat viel Diskussion und auch Proteste der Marzahner Gemeindeglieder ausgelöst. Die Darstellung eines leidenden Christus in der wilhelminischen Zeit wäre undenkbar gewesen. So zeigt sie auch die Leiden der Marzahner in der Kriegszeit (im nahegelegenen Friedhof des Dorfes Marzahn sind übrigens über 150 Kriegsopfer beigesetzt, auf dem Parkfriedhof Marzahn mehrere Tausend). Die Orgel: Von den Gebrüdern Dinse stammt die 1885 eingebaute Orgel. Sie hat zwei Manuale und ein Pedal, eine pneumatische Traktur und 12 Register. Gespielt wird sie zu jedem Gottesdienst und wird darüber hinaus zu Orgel-konzerten genutzt. Der Taufstein: Reich verziert ist der Taufstein aus Sandstein, dessen Entstehung um 1620 zu Beginn des 30. Jährigen Krieges datiert ist. Er ist eines der ältesten Zeugnisse Marzahner Geschichte. Als Erinnerung an die mittelalterliche Feldsteinkirche, in der er stand, fand er nach gründlicher Restaurierung 2005 „nach alter Tradition im Eingangsbereich rechterhand“ wieder seinen Platz hier in der Kirche. 1871 folgten auch die Marzahner Bürger dem Aufruf der preußischen Regierung, wertvolle Kirchengegenstände dem preußischem Staat zu spenden. So gelangte die Taufschale mit Lüstern und einem Altarkranz neben vielen anderen Gaben verschiedener Kirchen in den Besitz des preußischen Staates. Die Messingschale ist daher heute im Besitz der Stiftung Stadtmuseum und lagert im Fundus der Nikolaikirche. Die 1871 in einen neogotischen Ton- Taufstein, welcher sich auf der Empore befindet, eingesetzte „neue“ Taufschale wird bis heute genutzt. Die Glocken: Das Geläut der Kirche besteht aus drei Glocken. Die Kleinste und Älteste von ihnen stammt aus dem Jahre 1660. Ihr Durchmesser beträgt 68 cm und sie erklingt im Ton „d“. Zu Kriegszeiten wurden 2 Glocken demontiert und eingeschmolzen. Nach dem Umbau des Glockenstuhls im Jahre 1946/1947 konnten zwei weitere Glocken angeschafft werden, die 1956 in Apolda gegossen wurden. Diese Hartgussglocken haben die Durchmesser 108 cm Ton „b“ und 150 cm Ton „g“.

Adress

Alt Marzan 61
12685 Berlin

Phone number

0 30/5 41 90 19

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